72
seines Pferdes in groe Lebensgefahr. Zwei Tage hierauf griff Napoleon die Englnder bei Waterloo (sdlich von Brssel) an. Mutig schlugen sie alle Angriffe zurck. Allmhlich wurde die Kraft erschpft, und ihr General Wellington rief: Ich wollte, es wre Nacht. oder die Preußen kmen!" Und Blcher kam und griff die Franzosen im Rcken an. Sie wurden geschlagen und strzten sich unter dem Rufe: Rette sich, wer kann!" in die Flucht.
Friede. Zum zweitenmal ging es nach Frankreich, zum zweiten-mal hielten die siegreichen Truppen ihren Einzug in Frankreichs Haupt-stadt; zum zweitenmale wurde Friede geschlossen. Frank-reich mute hohe Kriegskosten zahlen, drei Jahre ein frem-des Heer in feinen Festungen unterhalten, alle geraubten Schtze und die preuischen Fahnen wieder herausgeben und Gebiete am Rheine abtreten. - Napoleon wurde nach der Insel St. Helena (westlich vom sdlichen Afrika) verbannt, wo er 1821 starb.
Die Verhandlungen in Wien waren unterdessen zum Abschlu gebracht. Preußen blieb zwar kleiner, als vor dem unglcklichen Kriege; doch tauschte es fr polnische Landesteile deutsche Gebiete ein. Unter anderen erhielt es die Rheinprovinz, sowie die Pro-vinzen Westsalen und Sachsen in ihrem jetzigen Umfange.
V. Die Friedensjahre von 18151840.
Verwaltung des Staates. Nach den glorreichen Freiheitskriegen erfreute sich unser Vaterland eines vieljhrigen Friedens. Zur besseren Verwaltung teilte der König den preuischen Staat in Pro-vinzen. Regierungsbezirke und Kreise ein. An die Spitze einer Provinz stellte er einen Oberprsideuten; dem Regierungs-bezirke stand ein Regierungsprsident vor; jeder Kreis hatte einen Land rat.
fandet und Perkehr. Die sechs stlichen Provinzen des preuischen Staates lagen getrennt von den beiden westlichen, Rheinland un) West-seilen. Zwischen ihnen befanden sich andere deutsche Gebiete. Sollten Waren aus dein einen Teile znrn andern befrdert iverden, dann muten sie verzollt, d. h. es muszten beim Ueberschreiten der Laudesgrenze Ab-gaben entrichtet werden. Das erschwerte den Handel und verteuerte die Waren. Der König grndete den Zollverein. Die Staaten, welche diesem beitraten, lieen alle Gter zollfrei ein- und ausgehen. Hierdurch hob sich Handel und Verkehr, und die Waren wurden billiger. Der Zoll-verein legte bereits den Grnnd zur spteren Einigung Deutschlands unter Preuens Fhrung. Auch Straen wurden in dieser Zeit gebaut, und das Postwesen erhielt manch? Ver-Besserung. 1816 fuhr das erste Dampfschiff anf dem Rheine, und 1838 wurde Berlin mit Potsdam durch die erste Eisenbahn verbunden.
Sorge fr die Schulen. Des Knigs Wille war, da alle Kinder die ntigen Schulkenntnisse besitzen sollten; deshalb fhrte er
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Helena_(
Extrahierte Ortsnamen: Wellington Frankreich Frankreichs Rheine Afrika Wien Sachsen Rheinland Deutschlands Rheine Berlin Potsdam
§ 69__Die Niederlande. 70
Die 5 Herzogtümer Deutschlands.
(Sie liegen alle in Norddeutschland.)
§ 69 1. Außerhalb Thüringens liegen 2 Herzogtümer: Braunschweig (3 größere
Stücke; Hauptstadt Braunschweig, ch = 150000einw.) und Anhalt (Hauptstück
an der Elbe; Hauptstadt Dessau an der Mulde, D = 50000 Einw.).
2. Innerhalb Thüringens liegen drei: Sachsen - Meiningen, Sachsen - Altenburg
und Sachsen - Coburg - Gotha. In ihren Namen sind zugleich auch ihre Hauptstädte gewinnt.
Die 7 Fürstentümer Deutschlands.
(Sie liegen alle in Norddeutschlaud.)
1. Außerhalb Thüringens liegen drei, und zwar alle drei an der Ostgrenze Westfalens:
Waldeck, Lippe und Schaumburg - Lippe.
2. Innerhalb Thüringens liegen vier: zwei Schwarzburg (Sondershausen und Rudol-
stadt) und zwei Reuß (ältere und jüngere Linie).
Die 3 Freien Reichsstädte Deutschlands.
Hamburg, Lübeck, Bremen. Wo liegen sie? Was hast du über sie er-
sahreu?
Das Königreich der Niederlande.
§ 70 Vorbemerkung. Wir sehen auf der Karte, daß die große norddeutsche Tiefebene sich west-
wärts durch das Königreich der Niederlande und^as nördliche Belgien bis ans Meer fort-
setzt. Und wie im reichs deutschen Teil der Tiefebene, so wohnen auch in den Niederlanden und
in Nordbelgien niederdeutsche Volksstämme. Beide Staaten haben auch jahrhundertelang
zum alten deutschen Reich gehört. In der Hauptsache gingen sie durch den Dreißigjährigen Krieg
für Deutschland verloren.
Wovon wird das Königreich umgrenzt? Die Niederlande sind reichlich so
groß wie die Provinz Pommern, haben aber über 3 mal soviel Einwohner wie
diese dünnbevölkerte Provinz.
1. Ter Boden und das Volk. Der nördliche Teil gleicht der benachbarten
Provinz Hannover; er hat wie diese an der Küste einen fetten Marschsaum und
im Binnenlande große Moore und Sandflächen. Der Süden gehört zum Fluß-
gebiet des Rheins, der sich hier in mehrere Arme teilt. Die beiden Hauptarme
heißen Waat und Lek. (Welcher ist der südlichere?) Mit dem Waal vereinigt sich
die Maas. (Welche Länder durchfließt diese?) Den Namen Rhein (Alter Rhein)
führt nur ein schwacher Arm weiter (siehe §15). — Auch die Scheldemün-
düngen mit ihren Inseln gehören den Niederlanden an.
Die Hälfte des niederländischen Bodens ist See- und Flußmarsch,
und die Hälfte dieses Marschlandes liegt tiefer als der Meeresspiegel
und auch tiefer als die Flüsse. (Wie ist es zu erklären, daß Flüsse höher liegen
als das umgebende Land?) Wenn nicht zahllose Deiche das Land schützten,
so würde ein Viertel des ganzen Landes unter Wasser stehen. Ein
Achtel ihres Reiches, nämlich 4000 qkm Marschland (= Sachsen-Weimar)
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Iv. Politische Geographie. Europa.
347
Die Staaten des deutschen Bundes.
Dieselben liegen zwischen 54° 50' bis 45« 5' nördlicher Breite
und 22° 33' bis 37° 30' östlicher Länge, und haben vom westlich-
sten Punkte Luxemburgs bis nach Auschwitz in Galizien eine Aus-
dehnung von 147, und von Roveredo in Südtyrol bis Rendsburg
in Holstein 135 Meilen. — Gränzen. — Sie bestehen, mit
Ausnahme des Kaiserthums Oesterreich und des Königreichs Preu-
ßen, aus 4 Kö-nig reichen: Sachsen, Hannover, Barern und
Würtemberg; 7 Großherzogthümern: Baden, Hessen-Darm-
stadt, Luxemburg, Mecklenburg-Schwerin und Strelitz, Weimar und
Oldenburg; dem Kurfürste n th ume Hessen; 9 Herzogthü-
mern: Holstein mit Lauenburg, Braunschweig, Nassau, Sachsen-
Koburg-Gotha, Sachsen-Meiningen-Hildburghausen, Sachsen-Alten-
burg, Anhalt-Dessau, Anhalt-Bernburg und Anhalt-Köthen; 11
Fürstenthümern: Schwarzburg-Sondershausen, Schwarzburg-
Rudolstadt, Hohenzollern-Hechingen, Hohenzollern-Sigmaringen,
Liechtenstein, Waldeck, Reuß, ältere und jüngere Linie, Schaumburg-
Lippe, Lippe-Detmold, Hessen-Homburg (Landgrafschaft); der sou-
verainen Herrschaft Kniphausen, und den vier freien
Städten: Hamburg, Lübeck, Bremen und Frankfurt am Main.
Die sämmtlichen Staaten des deutschen Bundes halten 11,584 L3m.
— Gebirge. — Seen. — Ströme: zum schwarzen Meere,
Donau; zur Nordsee, Rhein, Ems, Weser, Elbe; zur Ostsee, Trave,
Warnow, Recknitz, Oder, Rega, Persante; zum adriatischen Meere,
Etsch. — Kanäle. — Produkte. — Gew erbthärigkeit ist
in allen Zweigen der Industrie ausgezeichnet. Der Handel ist
sowohl auf den großen Strömen und Kanälen, als zur See, aus ,
Triest, den Ostsee- und Nordseehäfen (Hamburg, Altona, Bremen,
Emden einerseits, Lübeck, Rostock, Stralsund und Stettin andrer-
seits) sehr lebhaft, und wird im Innern (Landhandel) durch gute
Landstraßen, am meisten aber durch den großen deutschen Zoll-
verein, der von Preußen ausging, wesentlich befördert. Außer
Oesterreich mit Liechtenstein, Braunschweig, Hannover, Oldenburg,
den Hansestädten, Mecklenburg und Holstein, begreift derselbe alle
übrigen Staaten Deutschlands. Manche Eisenbahnen sind im
Werden; Dampfböte fahren auf den größeren Strömen, auf
denen die Fahrt, wenige Beschränkungen ausgenommen, frei ist.
Unsere bedeutendsten Handelsstädte iin Innern sind in Preußen:
Berlin und Frankfurt in Brandenburg, Breslau in Schle-
sien, Köln am Rhein, Magdeburg, Erfurt und Naumburg
in der Provinz Sachsen; in Oesterreich: Wien; Prag in Böh-
men, Gräz in Steyermark, Botzen in Tyrol; im übrigen
Deutschland: Frankfurt, Leipzig, Augsburg, Nürnberg, Braun-
schweig, Offenbach, Hannover, Kassel, Mainz, München und viele
andere.^ Messen. In Wissenschaft und Kunst steht unser Vater-
land höher als alle übrige Länder. Universitäten. — Die
gesummte Volksmenge wird auf 35,730,000 Seelen geschätzt;
davon kommen 11 Mill. auf die österreichischen, 10 Mill. auf die
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341
Iv. Politische Geographie. Europa.
sen, Nassau, Waldeck und Lippe..— Gränzen und Lage. —
Der ganze Gränzumfang 735 Meilen; auf die östliche Masse kom-
men etwa 4200 Hl M. mit 9,460,000 Einw., auf die westliche
845 □ M. mit 3,500,000 E.; mit Neufchatel hat die gesammte
Monarchie 5054 lllm. mit etwas mehr als 13,000,000 E. — Ge-
birge. — Sudeten, Thüringerwald, Harz, Wesergebirge, sauerlän-
dische Geb., Westerwald, Eifel, hohe Veen. — Klima, an der
Ostsee und am Rhein. — Inseln, die Gruppe von Rügen und
die Oderinseln. Viele Haffe, und eine große Anzahl von Seen
im eigentlichen Preußen; ferner der Goplo-See in Posen, der
Aren d-See in der Altmark, und andere. Ströme, zur Ostsee:
Memel oder Niemen, Pregel, Weichsel, Oder und viele kleinere; zur
Nordsee: Elbe, Weser, Ems, Rhein, berühren nur streckenlang preu-
ßisches Gebiet und münden in andern Staaten. Kanäle: Fried-
rich-Wilhelms-, Finow-, plauensche, bromberger rc. Kanal. — Unter
den Produkten auch Elenthiere im Nordosten; hier, an der Mosel
und in der Eifel auch Wölfe. Die Gewerbthätigkeit hat in neuerer
Zeit einen erfreulichen Aufschwung genommen; für den Handel
liegt Preußen vortrefflich, hat eine ausgedehnte Seeküste, schiffbare
Ströme und Kanäle, vortreffliche Landstraßen, freien Verkehr im
Innern, und mit den meisten deutschen Staaten eiy und denselben
Zollverein. Ausgezeichnet in Wissenschaften und Unterrichtsanstal-
ten. —• Von den 13,000,000 E. gehören 10} Mill. zum germa-
nischen Stamme; im östlichen Pommern leben Kassuben, in der
Lausitz Sorben und Wenden; bei Tilsit rc. Lithauer; am
kurischen Haff lettische Küren, in Posen Polen; sodann an
der Westgränze auch Wallonen und Flamänder; 150,000 Ju-
den überall zerstreut; '7,700,000 sind evangelische Christen, 4,800,000
Katholiken. Die Staatsverfassung ist unumschränkt monar.
chisch; die Provinzialstände haben eine berathende Stimme und dür-
fen sich nur mit den Propositionen der Regierung beschäftigen.
6 Orden. Die Armee besteht auf dem Friedensfuße aus 122,000
Mann; im Kriege kann sie auf 347,000, und im Nothfalle auf
530,000 Mann erhöht werden, vermöge des vortrefflichen Landwehr-
systems. 27 Festungen. Einnahme etwa 51 Mill.; Staats-
schulden etwa 170 Millionen Thaler. Für seine sämmtlichen Pro-
vinzen, mit Ausnahme der beiden Preußen, Posens und Neufcha-
tels ist das Königreich Mitglied des deutschen Bundes, stellt als
solches 79,000 Mann Bundestruppen, hat mit Oesterreich gemein-
schaftlich das Besatzungsrecht in Mainz, und mit Luxemburg in der
gleichnamigen Bundesfestung. Eintheilung der gesammten Monar-
chie in 10 Provinzen und 25 Regierungsbezirke.
1. Deutsche Provinzen der östlichen Gebietsmasse.
,1. Provinz Brandenburg, 723 mm., 1,580,000®., Flachland, zum
Theil sehr wenig fruchtbar. — Berlin, Hauptstadt des Königreichs, an der
Spree, mit 20.5,000 E., gehört zu den schönsten Städten Europas; die Lin-
den mit dem brandenburger Thore, leipziger und Fricdrichsstraße, der Opern-
platz von den Linden bis zum Schlosse, Thiergarten, Gebäude; Universität und
viele andere wissenschaftliche und Kunstanstaltcn; Berlin ist gewissermaßen der
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Extrahierte Personennamen: Maas
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Belgiens Deutschland England Niederlande Belgien Belgien Belgien Deutschland Belgien Belgien Frankreich Deutschland Luxemburg Luxemburg Niederlande Holland Europa Pommern Pommern Pommern Amsterdam Rotterdam Rhein Schleswig-Holstein
Deutschland und die deutschen Nachbarländer.
43
Unter den Deutschen unterscheidet man wieder (nach ihrem Dialekte)
Niederdeutsche, die Bewohner der Tiefebene, und Oberdeutsche, die
Bewohner der höher gelegenen Teile Deutschlands.
Der Religion nach sind die romanischen und slavischen Bewohner fast
sämtlich katholisch, die Germanen dagegen gemischter Konfession, doch
so, daß in Nord- und Mitteldeutschland und in Holland hauptsächlich Prote-
stauten, in Süddeutschland vorwiegend Katholiken wohnen.
I. Das deutscht Ucich1) wurde erst 1871 durch den preußischen König
Wilhelm aufgerichtet und umfaßt 25 Staaten und freie Städte und
das Reichsland Elsaß-Lothringen. Der jedesmalige König von Preußen
ist zugleich deutscher Kaiser. Reichsangelegenheiten sind die äußere Po-
litik (Krieg und Frieden), das Heer-, Zoll-, Post- und Telegraphenwesen.
Alle übrigen Angelegenheiten bleiben den Einzelstaaten überlassen. Diese
sind, ebenso wie das Reich selbst, monarchisch mit Ausnahme der freien
Städte, welche republikanisch regiert werden, und des Reichslandes, wel-
ches unter einem kaiserlichen Statthalter steht.
1. Das Königreich Preußen nimmt fast den ganzen Norden Deutsch-
lauds ein und besteht ans 12 Provinzen und dem Regierungsbezirk
Hohenzollern in Süddeutschland. — Die Provinzen werden von je einem
Oberpräsidenten verwaltet und zerfallen in Regierungsbezirke, an deren
Spitze je ein Regierungspräsident steht, und diese wieder in Kreise, deren
höchster Verwaltungsbeamter der Landrat ist. — Die Haupt- und Residenz-
stadt des Landes ist Berlin*.
1. Ostpreußen: ^Königsberg* und Ggumbinnen*.
Es ist die östlichste und nördlichste Provinz des Königreichs und aus-
gezeichnet durch Pferdezucht; das Haupgestüt ist in Otrakehnen.
Am kurifchen Haff- Omemel, befestigte Hafenstadt.
An der Memel: Otilsit.
Atn Pregel: Wkönigsberg, 140 T. Einw., Festung ersten Ranges und
Universität.
2. Westpreußcu: Wdanzig*. O Marienwerder*.
Es hat noch viele polnische Bewohner (Kasthuben).
An der Weichsel- Wdanzig, 110t. Einw., Festung ersten Ranges und
großer Handelshafen; Gdirfchau, mit einer großen Brücke über den Strom.
— Othorn, Festung unfern der russischen Grenze.
Östlich von der Nogat- Oelbing, die zweitgrößte Stadt der Provinz.
3. Pommern. Wstettin*. Gköslin*. Ostralsund*.
Es zerfällt durch die Oder und das Stettiner Haff in zwei Teile- im O.
Hinterpommern, im W. Vorpommern. Auf den ausgedehnten Gütern
wird vortreffliche Landwirtschaft und Schafzucht betrieben.
An der Perfante! vkolberg, früher Festung.
An der Oder- Wstettin, die wichtigste Seehandelsstadt in Preußen,
zumal Berlin nicht weit entfernt liegt. Zu ihrem Schutze ist der kleine Hafen
Gs w ine münde stark befestigt.
Ii Europa..........10 Mill. qkm, 315 Mill. Einw.
Das deutsche Reich.....„ „ 45
Preußen.........| „ „ 27
Schlesien sgrößte Provinz) . . 40 Tausend „ 4 „
Hessen-Nassau (kleinste Provinz). 16 „ „ 1h „
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Ostpreußen Westpreußcu
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschlands Mitteldeutschland Holland Süddeutschland Reichsland_Elsaß-Lothringen Süddeutschland Otrakehnen Wkönigsberg Weichsel-_Wdanzig Pommern Hinterpommern Oder-_Wstettin Berlin Europa Hessen-Nassau
— 131 —
Wie die Niederlande, so ist auch Belgien ein bedeutsames
Hasengebiet sür das w-e und sw-e Deutschland. Der Haupthafen
ist das befestigte Antwerpen □ (302), nach Hamburg der zweit-
größte Hafen des Festlandes. Antwerpen ist nach Brüssel die
zweitgrößte Stadt des Königreichs und zeichnet sich durch Seiden-
industrie und Diamantschleiferei aus.
Die Bewohner sind zu */? germanischer Abkunft, Vlaemen
(ae-ä) im Niederlande, dem Scheldegebiet; 3/7 sind romanisierte
Kelten, Wallonen, im Oberlande, dem Maasgebiet. Die offizielle
Sprache des Landes ist die französische. Fast die ganze Bevölkerung
ist katholisch, und ihre Haupterwerbszweige sind Bodenanbau und
Industrie. Ein dichtes Netz von Kanälen und Eisenbahnen ver-
mittelt den Austausch der Erzeugnisse. Das Eisenbahnnetz Bel-
giens ist das dichteste aller Staaten Europas.
Staatenwndliches. Belgien ist eine konstitutionelle, im
Mannesstamme erbliche Monarchie und gehört wie die Schweiz und
Luxemburg zu den neutralen Staaten, d. h. sie dürfen im Falle eines
Krieges zwischen den benachbarten Staaten nicht zum Ausgangs- oder
Stützpunkt einer kriegerischen Unternehmung gemacht werden. Belgien ist
etwa so groß wie Pommern (29000 qkm), hat aber 7,4 Mill. Einwohner,
252 auf 1 qkm, und ist nächst dem Königreich Sachsen der dichte st be-
völkerte Staat Europas. Belgische Kolonie ist der Kongo st aat in
Afrika, 2,4 Mill. qkm groß, mit 15 Mill. Bewohnern.
Das Königreich der Niederlanden
Lage. Mit welchen Teilen Mittel- und Niederdeutschlands liegen die
Niederlande in gleicher Breite? Bestimme die Grenzen! Wie greift die
Nordfee in das Land ein?
Das Königreich der Niederlande bildet den w-en Teil des
Norddeutschen Tieflandes, begrenzt im O durch eine Linie vom
Dollart bis zum unteren Lauf der Maas.
Oberflächenbild. Was lehrt die Karte über die Form und die
Höhe des Bodens?
Das Land führt feinen Namen mit vollem Recht, da es durch-
weg Tiefland ist, ja sogar zu einem großen Teil (mehr als 1/i)
unter den Spiegel der Nordsee hinabsinkt. Nur in die s-e Aus-
stülpung dringen die letzten Wellen des Rheinischen Schiefer-
gebirges herein. Im übrigen zeigt der Boden dieselben Formen
in derselben Reihenfolge wie im w-en Deutschland. Der äußerste
Saum ist ein 8 sörmig gekrümmter Zug von Dünen, der im N
und S zerbrochen ist. Im N werden dadurch die w est friesisch en
Inseln gebildet. 2
Der mittlere Abschnitt erstreckt sich zusammenhängend von
der Zuidersee bis zur n-en Rheinmündung; er wird nur durch
den Nordsee-Kanal unterbrochen, an dessen ö-em Ende die Haupt-
und Universitätsstadt Amsterdam □ (574) liegt, die See- und
1 Zur Aussprache des Holländischen: ae — a, eeu = e, eu — ö, ieu
— t, oe = u, oo — u, ou — au, ui — eu, ch und g — ch, tief in der Kehle
gesprochen, sch = sch, o = f, j = ff, g = f. * 73.
9*
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Extrahierte Personennamen: Krapp
Extrahierte Ortsnamen: Rotterdam Dordrecht Maas Maastricht_O1 Aachener_Jndustriebezirk Nordsee Deutschland Belgien Westindien Südamerika Asien Luxemburgs Sw_Grenzfluß Frankreich Luxemburg Sachsen-Meiningen Maas Lützelburg
58
Belgien. Luxemburg.
werden konnten. Da aber die großen Seeschiffe mit der Flut weit in die Scheide-
Mündung einfahren können, ist Antwerpen (317), das vortreffliche hafenanlagen
besitzt, zu einer wichtigen Seehandelsstadt geworden. Besonders für Kolonialwaren
und Getreide ist es ein bedeutender Stapelplatz. Der kleine Hafen von Oftende (43)
ist für den Personenverkehr zwischen dem Festlande und England von Bedeutung.
Der Grt besitzt auch ein viel-
besuchtes Seebad.
3. Bewohner. Belgien
ist infolge seiner Fruchtbarkeit,
der reichen Bodenschätze, und
des Gewerbfleißes der Be-
wohner nächst dem Königreich
Sachsen dasjenige Land Eu-
ropas, welches am dichtesten
bevölkert ist. Den Süden
Belgiens bewohnen die fran-
zösisch redenden Wallonen,
den Norden die germanischen
Dl amen (Flamländer). Hlle
bekennen sich zur römisch-
katholischen Kirche. Die Volks-
bildung steht auf niedriger
Stufe. — Der deutsch-bel-
gische Handel beschränkt sich
hauptsächlich auf Kolonial-
waren, die von Antwerpen
aus im Durchgangshandel in
unser Vaterland gelangen.
Außerdem erhält Deutschland
aus Belgien Wolle und Pferde.
Umgekehrt führt Deutschland
nach Belgien Steinkohlen,
^ I V H 11v ü 11u O l-l Liiic U V Ic L / U K | V Li U Ic | l V C 1v Iv v _ a | ( i
übrigen Drte. b. Belgien. Nenne: die Grenzländer, die Tchnerze, Maschinen und
Ströme, das Gebirge, die Hauptstadt, die übrigen (Drte. Webwaren aus.
3. Luxemburg.
Das Großherzogtum Luxemburg (fast so groß wie Mecklenburg-Strelitz) nimmt den
Südabfall der flrdennen und den angrenzenden Teil des Lothringischen Stufen-
landes ein. In den Flußtälern wird (Dbst- und Weinbau betrieben; auf den Feldern
gedeiht besonders viel Iveizen. Die höhen sind mit Wäldern und Wiesen (Viehzucht!)
bedeckt. Da der Boden Eisenerze birgt, bildet auch der Bergbau eine wichtige Erwerbs-
quelle. Die Hauptstadt ist Luxemburg (21). — Die Bewohner (246) sind Deutsche und
gehören der römisch-katholischen Kirche an. Die Eisenbahnen des Landes werden vom
Deutschen Reiche verwaltet. Luxemburg bildet mit unserm vaterlande ein Zollgebiet.
Niederlande und Belgien. 1:500000v.
a. Niederlande. Nenne: die Grenzländer, die Ströme, die
Mündungsarme de?Rheins, diekiauvtstadt. bierefidern. die
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Extrahierte Ortsnamen: Belgien Luxemburg Antwerpen England Belgien Sachsen Belgiens Antwerpen Deutschland Belgien Deutschland Belgien_Steinkohlen Belgien Luxemburg Luxemburg Mecklenburg-Strelitz Dbst- Luxemburg Luxemburg Niederlande Belgien Niederlande
Niederlande.
55
73 000 L., 230 auf 1 qkm, 97% evangelisch, 2% katholisch. 3- L.: 827 qkm,
153 000 E., 185 auf 1 qkm, 97% evangelisch, 2% katholisch. Beide Fürstentümer
liegen am nordwestlichen Rande des Sächsischen Berglandes. Hauptstadt von Neuß
a.z. Greiz (23), von Reuß j.£. Gera (49).
Iv. Die nordwestlichen Nachbargebiete Deutschlands.
1. Die Niederlande (Holland).
Das deutsche Flachland setzt sich jenseits der Nordwestgrenze Preußens in das
Königreich der Niederlande fort, das etwas größer ist als die Provinz Pommern.
Wie in Westdeutschland, so finden wir auch hier an der Küste den fruchtbaren
Schlammboden der Marschen, dem sich weiter dem Innern zu das sandige, moorige
Hügelland der Geest anschließt. — Hls Küstenland ist Holland zu schmal, um selbst
große Flüsse entwickeln zu können. Es besitzt aber die Mündungen von Rhein, Maas
und Scheide, ein breites Stromdelta von Inseln und Meeresstraßen.
1. Die Marschen sind in den Niederlanden weit ausgedehnter als an der deutschen
Nordseeküste. Sie umfassen etwa die Hälfte des Königreiches. Früher waren sie durch
den langen Dünensaum völlig gegen die Meereswogen geschützt. Aber die Dünen-
kette wurde wie an der deutschen Nordseeküste von den Fluten zerrissen. Dadurch
entstanden die lvestfriesischen Inseln, und die Zuider (seuder) See, die vorher
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Extrahierte Personennamen: Reuß_j.£ Maas
Extrahierte Ortsnamen: Niederlande Greiz Gera Deutschlands Holland Niederlande Westdeutschland Holland Rhein